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Projektwoche Grundschule Hagen 2011

Beitragsseiten

Mittwoch, 22.06.2011
Nach langen Vorbereitungs- und Planungsgesprächen war es soweit: Gegen kurz nach 7.00 Uhr fuhren wir unseren Wagen auf den großen Pausenhof der Grundschule zur Staleke, begrüßten den Hausmeister und luden unsere Wagen aus: Der Aufbau für drei abenteuerliche Tage begann.

Doch drehen wir die Zeit ein wenig zurück. Die Grundschule in Hagen hatte bereits den Termin für eine Projektwoche festgesetzt und bereits die planerischen Dinge mit dem Förderverein durchgesprochen, bloß fehlte noch ein passendes Thema. Als man von der positiven Reaktionen der Nachbarschule auf den „Mittelalterlichen Schulbesuch des Friesenringes hörte, war die Sache entschieden. Die Projektwoche sollte das Thema Mittelalter umfassen!

Schnell fanden die ersten Gespräche statt und die Schulleitung beschloss
mit unserer Hilfe eine Mischung aus Geschichtsunterricht und praktischer Arbeit
zu machen. Das Friesenring-Planungsteam entwickelte ein Unterrichtskonzept,
welches in Absprache mit den Schwerpunkten und gewünschten Themen seitens
der Schule verfeinert wurde. Zusätzlich erarbeiteten wir Unterrichtsmaterial,
welches wir der Schule zur Verfügung stellten, da die Lehrkräfte die Schüler
im Vorfeld schon mit der Thematik vertraut machen wollten.
Unkonventionell wie der Friesenring nun mal ist, beschlossen wir,
für die Veranstaltung nicht das Schulgelände zu nutzen, sondern suchten ein
passendes Ambiente, welches sich bei der nahe gelegenen Burg schnell fand.
Dank unserer vermittelnden Gespräche zwischen Burgverein und der Schule
wurde dieser Vorschlag mit offenen Armen begrüßt.

So fieberte man beiderseits der Projektwoche entgegen mit der großen Erwartung,
wie diese in der Geschichte der Gemeinde erstmalige Zusammenarbeit zwischen
Kultur und Schule, welche durch den Friesenring vermittelt wurde, ablaufen würde.

Und dieses Geheimnis lüfteten wir, als die Sonne am Morgen des 22.06. über dem
Schulhof aufging. Der erste Tag der dreitägigen Veranstaltung war der Theorie
vorbehalten. Skeptisch aber aufgeregt strömten an die 80 Schüler in die große Aula,
welche von uns zu einer kleinen Theater Bühne umgebaut war.
Als alle Platz genommen haben war es soweit: Das Licht wurde gedimmt,
der Beamer ging an und Frank begrüßte die Schüler mit dem obligatorischem „Eala“.
20 min Heimatkunde – von der Entstehung des Dorfes, dem damaligen Feudalsystem
und dem Leben der Kinder zur Zeit des Mittelalters – standen auf dem Programm,
welches in der Art des Frontalunterrichtes mit Beamer und vorzeigbaren Objekten
dargeboten wurde. Gespannt und fasziniert folgten die Kinder dem Vortrag,
allerdings immer noch sichtlich skeptisch, ob es jetzt nur eine spannenden
Schulstunde mit einem neuen „Lehrer“ bleiben würde oder ob da noch was kommt.
Und sie sollten recht behalten, denn bei dem Erklingen des Rufhornes kam es:
Und zwar in Gestalt zweier friesischer Bauern, gewandet in der traditionellen Kleidung
des 13 Jahrhunderts. Damit löste der gelebte Vortrag den Frontalunterricht ab.
Kurze theatralisch gespielte Stücke (wie der Start in den Arbeitsalltag mit Wasser holen
und Feuer machen) wechselten mit gelebten Vorträgen (wie Bauerneinkleidung)
und spannenden Vorträgen in Form eines Dialoges zwischen den Darstellern ab.
Dafür bot die von uns hergerichtete Bühne auch genug Raum, so dass wir mit der Deko
arbeiten konnten und die Kinder sofern es der straffe Zeitrahmen zuließ auch die
mitgebrachten Werkzeuge und Alltagsgegenstände anfassen und aus der Nähe
betrachten konnten. Die Krönung des 1 ¼ stündigen Vortrages blieb allerdings die
Kreigereinkleidung und so verabschiedeten wir – in Kettenhemd und Schild gerüstet –
die erste Gruppe der Schüler.

Nach einer kleinen Trinkpause war es soweit für den zweiten Vortrag mit den nächsten
80 Kindern, die – von ihren Mitschülern schon unterwiesen - uns mit großen Augen und
erwartungsvollen Blicken empfingen...

Die Reaktionen und die Tatsache, dass wir es trotz 1 ¼ stündigem Programm schafften,
80 Grundschüler still und gebannt auf ihren Plätzen zu halten, stimmte uns äußerst positiv
für die kommenden Tage.
Nach dem der dritte Vortrag beendet war und uns eine sichtlich überraschte und
begeisterte Schulleiterin zu unserem Vortragskonzept gratulierte verließen wir das
Schulgelände und fuhren den kurzen Weg zu Burg zu Hagen, um dort das Lager
für die weiteren Projekttage herzurichten.


Donnerstag, 23.06.2011
Ein feiner Morgennebel umhüllte noch das Lager als die Sonne aufging, die Friesenringer aufstanden und mit dem ersten „unauthentischen“ Kaffee
des Tages den zweiten Tag angingen. Die Lager wurden für die Gruppenarbeiten hergerichtet. Heute standen Seilerei, Töpferei, das Schnitzwerk, sowie Bogenschießen auf dem Programm.

Kurz nach 08.00 Uhr hörten wir die ersten Kinderstimmen die Burgallee zur Burg zu Hagen
heraufkommen. Wir begrüßten die versammelten Gruppen und führten sie dann zum
jeweiligen Gewerk. So ging jeder von uns vier Friesenring-Handwerkern mit 20 kleinen
Mädels und Jungen im Schlepptau einen spannenden und kurzweiligen Tag entgegen.
Nach einer kleinen Einführung in die Materialien, bzw. die Handwerksgrundkenntnisse
ging es an den praktischen Teil des Ausprobierens. Der Vorteil dabei ist, dass man den
Kindern die Handwerke direkt am Objekt erklären kann. So wurden in kleinen Teams
die Seile gedreht, während dabei die Technik und die Wirkungsweise des Seildrehens
demonstriert und erklärt wurde. Bei der Kindertöpferei gingen die Kinder alsbald dazu
über kleine Tongegenstände zu töpfern, wobei die Art der Aufbautechnik erklärt wurde:
Die Art der Töpferei ohne Töpferscheibe. Der Snitker erklärte die Grundzüge des
Schnitzens und die Besonderheiten des Holzes anhand vorbereiteter Stöcke,
welche im Laufe der Zeit zu Spießen geschnitzt wurden. Hierbei sei noch angemerkt,
dass das Schnitzen erstaunlich gut lief. Denn dank der umsichtigen Arbeitsweise
unserer Schnitzer lernten die Kinder den richtigen Umgang mit dem Schnitzwerkzeug.
Spannend und aufregend ging es auch beim Bogenschießen zu.
Neben einer fachlichen Erklärung und dem richtigen Gebrauch von Pfeil und Bogen
durften die Grundschüler selber ihr Zielwasser ausprobieren.
Dieser Vortrag wurden jedesmal zusätzlich noch durch die Demonstration
einer Armbrust abgerundet.

Kaum war der erste Schwung wieder unterwegs zur Schule kam die zweite Abordnung
der Schule und weiter ging es mit Runde zwei. Als gegen Mittag die letzten lachenden
Kinder das Burggelände verließen, sanken wir erleichtert auf die Strohballen nieder
und gönnten uns eine kleine Erholungspause. Dann hieß es den dirtten Tag
vorzubereiten und hoffen, dass es nicht so stark regnen würde, aber die Wolken
am Himmel verhießen nichts Gutes.
Und damit sollten sie recht behalten, denn kurze Zeit später
öffnete der Himmel alle Schleusen. Nun hieß es abwarten.


Freitag, 24.06.2011
Regenschauer begrüßten den Tagesanbruch. Auf Grund der sehr wechselhaften Wetterprognose war guter Rat teuer. Der Platz war aufgeweicht und ungeeignet für den Unterricht im Schwertkampf, der neben Knotenkunst, Stockbrot und Filzen auf dem Tagesprogramm stand. Nun hieß es, dass zu tun, was die Mitglieder des Friesenringes am besten können:
Improvisieren. Schnell wurde mit dem Hausmeister die Mitnutzung der
Burgräume abgestimmt, so dass die Knotenkunst in die Burg verlegt wurde.
Die Schwertkämpfer wurden samt Ausrüstung in die Schulsporthalle einquartiert.
Stockbrot und Filzen blieben unter den großen Sonnensegeln und Lagerplanen,
die ausreichend Schutz vor den Regenschauern boten.

Derart aufgestellt gingen wir den letzten Tag der praktischen Gruppenarbeit an.
Die Kinder in der Schwertkampfgruppe erwartete neben einigen geschichtlichen
Fakten harter Drill, um die Teamfähigkeit zu ermöglichen, welches überraschend
gut und kompromisslos von den jungen Recken aufgenommen wurde.
Wobei dabei auch die Mädels „ihren Mann“ standen.
Die Filzer waren bei dem Regenwetter in ihrem Element: Mit Wasser rumplanschen
und bunte Filzbälle rollen, während die „Stockbrot-Bäcker“ nach einer kleinen
Getreidekunde und dem Kornmahlen an dem Mühlstein, die Wärme des Feuers
genossen, an dem sie ihre Stockbrote rösteten. Die „Knoten-Schüler“ konnten
hingegen den Komfort der alten Burgräumlichkeiten in Anspruch nehmen
und sich somit voll und ganz auf das nicht immer leichte Gewerbe der
Knotenkunst konzentrieren, was nebst einigen neu vermittelten Knoten
mitunter auch zu gefesselten Mitschülern führte.

Nachdem trotz widriger Umstände auch dieser praktische Teil zu Ende ging,
hieß es Mittagspause, Luft holen und dann Vorbereitungen für die
Abschlußveranstaltungen zu treffen:
Denn die Grundschule hatte anlässlich des besonderen Rahmens
(Mittelalterlicher Rahmen und Burggelände) kurzerhand ihr Sommerfest
dorthin verlagert. So wurden noch rasch Zelte aufgestellt, Kuchen und
Kaffee aufgebaut und noch einige Spielstationen eingerichtet, denn ab 15.00 Uhr
waren die Tore offen für die Schüler und ihre Eltern. Die in Scharen der Einladung
zum Sommerfest folgten, so dass der Burghof trotz leichten Nieselregens schnell
gefüllt war. Nach einer kurzen Ansprache der Schulleitung und einem friesischen
Willkommen unsererseits begann das festliche Treiben. Die Kinder führten
einstudierte Lieder und Tänze auf oder vergnügten sich bei Spiel und Spaß.
Wir Friesenring-Handwerker blieben bei unseren umlagerten Ständen
und boten den Kindern die Möglichkeit, ihr frisch erlernten Geschick den
Eltern und ihren Mitschülern zu zeigen. Und das dermaßen begeistert,
dass erst schwere Regenschauer und das Ende des Sommerfestes dem
Andrang Einhalt geboten haben. Nass aber glücklich begannen wir mit dem
Abbau in der Gewißheit eine gute Leistung vollbracht zu haben.

Das schulische Resümee zu dieser Projektwoche finden Sie unter den Referenzen
des Friesenringes. Eine kleine Bildergalerie finden Sie auf der Facebook-Seite
des Friesenringes. Und für alle die mehr wollen:
Unser Fotograf hat das ganze Geschehen mit über tausend wunderbaren Fotos
von den Handwerkern, den Kindern und den Aktionen festgehalten.
Auf Wunsch kann man diese auf DVD erhalten. Einfach ansprechen.

Unser eigenes Fazit steht aber hier:
Es gibt nichts Schöneres als Kinderaugen leuchten zu sehen.
Zu sehen, wie sie das vermittelte Wissen, die erzählten Geschichten und
gelebten Vorträge aufsaugen wie ein Schwamm. Bei der Abschlußveranstaltung
einfach daneben zu stehen und den Kindern das Wort zu überlassen.
Ihnen zuzuhören, wie sie selbst mit ihren Worten das Handwerk ihren
Mitschülern und Eltern zeigen. Zu sehen, wieviel Begeisterung ein Stück Schnur,
ein paar Späne und ein Brocken Ton hervorrufen können. Daran sollte die Politik
denken, wenn sie neue Bildungskonzepte ausdenken und die Lehrstellen kürzen,
denn das ist nachhaltige Wissensvermittlung, welche der Friesenring bietet.

An dieser Stelle noch mal der Dank unsererseits für die tolle Zusammenarbeit
mit der Schule und dem Projektteam, der Burg zu Hagen für ihre Unterstützung
sowie dem Förderverein der Schule, der diese tolle Aktion für die Kinder erst
möglich gemacht hat.

Wir freuen uns darauf, 2015 wieder Gast zu sein.

 

 

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