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Projektwoche Lehe 2011

Beitragsseiten

Mittwoch, 05.10.2011
Der Wecker klingelte sehr früh, während es draußen noch finsterste Nacht war. Auf dem Weg vom Bett zum Auto schnappte ich mir die bereits fertig gepackten Taschen, verstaute die Seilerbahn in meinem Transporter-Corsa und begab mich auf die Autobahn Richtung Wachwerden und Bremerhaven: Denn dort lag das Ziel unsere nächsten Schul-Mission.
Projektwoche Mittelalter mit der 7. Klasse der Gesamtschule am Leher Markt in Bremerhaven-Lehe.

Nicht ganz im Zeitplan trafen wir nach einer heillosen Irrfahrt durch Einbahnstraßen und Umleitungen am Zielort an. Wer träumte als Schüler nicht davon, seinen Wagen direkt vor dem Lehrerzimmer auf dem Schulgelände zu parken? Um kurz nach sieben an einem Herbstmorgen mit einer Wagenladung Gepäck und unter Zeitdruck verliert dieser Wunsch aber einiges an Glanz. Davon nicht beeindruckt wurden die Kollegen begrüßt und die Verladung der Sachen begann. In Absprache mit dem Personal wurde eine Mensa flugs in ein Wohnstallhaus umgebaut, die Technik für die Multimediapräsentation vorbereitet und wir warfen uns in die Gewandung. Also bestens ausgerüstet, für eine Mittealterprojektwoche.
Um es mit den Worten des großen Michael Buffo zu sagen: „Are you ready to rumble?“ Jo, waren wir. Schnell noch einen Kaffee zum Wach werden und dann hieß es „Doors open“ für die Siebtklässler der Gesamtschule.

In Absprache mit der Schule waren die Projekttage aufgeteilt in einen Theorieteil sowie zwei praktischen Tagen. Getreu dem Motto „Das Beste zum Schluß“ fingen wir mit der Theorie an, um die Schüler auf das Thema Mittelalter einzustimmen. Auf Grund der Räumlichkeiten waren diese aber erst mal zwei von vier Klassen. Inhaltlich bestand der Vortrag aus einem Einleitungsteil, in welchem der mittelalterliche Rahmen mit der Ständeordnung und dem Leben auf dem Lande beschrieben wurde. Den Übergang vom Land- zum Stadtleben und der historisch betrachtet wachsenden Verstädterung machten wir an der Entstehung des Fleckens Lehe fest. Dieser gewann als Dorf durch seine Lage auf dem Geestrücken nach und nach an Bedeutung und dehnte sich durch die Verleihung der Marktrechte nach und nach aus, bis es die angrenzenden Dörfer einnahm und dadurch dieser einzige freie Geesthafen weiter an Bedeutung gewann – wodurch (wenn auch sehr langfristig) der Weg zur Stadt geebnet wurde. Gerade dieser Teil der „Heimat“-Geschichte war für die Schüler sehr spannend, tauchten doch häufig örtlich bekannte Namen auf. Dies hat uns wieder gezeigt, dass eine Verbindung zum Hier und Jetzt das Verständnis für das Vergangenen sehr erleichtert und das Interesse weckt, sich zu Fragen, was hier vor 800 Jahren passiert ist.

Während der einleitende Teil sehr theoretisch war und in Form eines Frontalvortrages ablief wechselten wir dann zum Theatralischen, stürmten in Gewandung die Mensabühne und führten so die Schüler durch das Leben der Bauersleute, vom Alltag der Arbeit auf dem Feld und am Deich, dem Großwerden der Kinder bis hin zur Kriegskunst und dem Einkleiden der Krieger. Derart „heißgemacht“ entschwand der erste Teil der Schüler nach knapp eineinhalb Stunden Vortrag und es folgte eine kleine Pause. Kleinere Korrekturen der ausgestellten Exponate wurden vorgenommen, die Wassergefäße neu gefüllt und alles wieder an Ort und Stelle aufgebaut und weiter ging es mit der zweiten Runde.
Nachdem auch die beiden anderen Klassen freudestrahlend über diese angenehme und unterhaltsame Art der Unterrichtsform zu ihren Klassenräumen gingen, mussten wir in Windeseile die Mensa räumen, da alles für das Mittagessen hergerichtet wurde.
Wir verluden unsere Ausrüstung und brachten diese auf die andere Seite der Schule, wo sich neben der Turnhalle ein kleiner abgesperrter Schulgarten befand. Dieser ist mit einem kleinen Weidenschloss, einem abgetrennten Rasenbereich und einem Innenhof wie geschaffen für derart praktische Vorträge. Wir bauten unsere Sonnensegel auf und richteten alles für die kommenden Tage her. Nun mussten wir nur noch hoffen, dass das Wetter mitspielte.


Donnerstag, 06.10.2011
Aber natürlich war das nicht so. Nun, wer Bremerhaven kennt weiß, dass es dort mitunter mal feucht und ungemütlich ist. Die Tatsache, dass wir auch Oktober hatten erhöht diese Chance ein wenig. So kam es, dass der Vormittag durch ein paar freundliche Regenschauer erheitert wurde. Was uns allerdings nicht abhielt, dass Programm draußen abzuhalten. Dies war allerdings keine Schikane sondern hatten neben dem vermittelten Inhalten gleichzeitig noch einen Nebeneffekt. Denn so waren die Kinder an der frischen Luft und bekamen auf diese Weise gleich einen Einblick, wie man sich – damals wie heute – mit dem Wetter arrangieren muss, um sein Zeil zu erreichen. Ganz davon ab, dass Bewegung und Sauerstoff (sofern Stadtluft dazu zählt) gesund sind.
Inhaltlich standen heute für die Mittelalterprojektwoche in Bremerhaven die Praxisteile Töpferei, Seilerei und Filzen auf dem Programm.
Den rustikalsten Platz hatte die Seilerbahn im Weidenschloss, während die Töpferei im Innenhof unter dem Sonnensegel und das Filzen auf dem abgetrennten Rasenbereich nebst Sonnensegel und Feuerstelle stattfand. Ziel der Praxisteile war es, den Kindern einen kleinen Einblick über die Grundlagen der Tätigkeiten und der Gewerke zu vermitteln (Stichwort Materialkunde, Entstehung und Verwendung). Die Praxisteile dauerten knapp eineinhalb Stunden. Damit hatten alle Kinder nach dem theoretischen Einstieg die Gelegenheit auch selber praktisch tätig zu werden, so dass heute jeder teilnehmende Schüler der drei hintereinander folgenden Gruppen jeweils mit einem Stück Seil, einem Filzball oder Tonware in die Pause ging.

Während die Jonglage mit dem Wetter (Sonnensegel entwässern, darauf achten, dass die Naturmaterialien nicht naß werden oder die Kinder nicht im Regen stehen) einiges an Improvisationstalent erforderte, war dass allerdings nicht die höchste Hürde, die es zu nehmen galt.
Die höchste Hürde stellte die Schulform des inkludierten Schulsystems da. Eine Schulform der Gesamtschule, welche nicht nur die altbekannten Stufen Haupt-, Realschule und Gymnasium zusammenfasst, sondern ebenfalls noch Sonderschüler und Schüler mit ADS/ADSH (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung) integriert. Aus diesem Grunde waren gerade die theoretischen Teilen eine kleine Gradwanderung für uns; denn während der eine Teil der Schüler nach mehr Wissen lechzte und deutlich Interesse zeigte, neigten einige Mitschüler doch schnell dazu die Konzentration zu verlieren.
Dementsprechend passten wir im Rahmen der Projektwoche unsere Vortragsformen an, ließen die Zügel mal etwas lockerer und ließen sie praktisch einfach das Handwerk „entdecken“ oder gaben strikte Vorgaben und zeigten die Schranken auf, wenn die jungen Heranwachsenden etwas übermütig wurden.
Das wir dabei den rechten Mittelweg gefunden haben, konnte man an den durch die Bank zufriedenen Gesichtern ablesen und zeigten uns auch die späteren Besuche der vorhergehenden Gruppenteilnehmer. So war es sehr schön in diesen Gesprächen mit den Schülern zu sehen, dass diese Form des Unterrichtes nicht nur eine „entspannte Zeit“ für die Kinder ist, sondern dass sie sich aktiv damit auseinandersetzen und auch viel davon mitnehmen.

Derart motiviert neigte sich mit wegziehenden Wolken der zweite Tag dem Ende, als noch kurz vor Schluß ein Kamerateam von RadioWeser TV (Sektion Nordenham) vorbei kam, um einen kleinen Bericht über die Mittelalterprojektwoche zu drehen. Was man in der Schule nicht alles so geboten bekommt....
Der Bericht über diese Projektwoche ist auf unserer Seite einzusehen: Schulprojektwoche Mittelalter.


Freitag, 07.10.2011
Eigentlich hätten wir über das gestrige Wetter froh sein müssen, denn heute regnete es nicht. Es war lediglich diesig und klarte zum Mittag auf – aber es war kalt. Das stellte für uns kein Problem da. Mit entsprechender Kleidung aus Wolle und Leinen und dicken Socken war es sogar recht angenehm, wenn es nicht gerade mal eisig geweht hat. Aber der Faktor „Kein Regen“ war für die Stadtkinder gleichzusetzen mit „Keine Jacke“, bzw. „schick“ statt „angemessen“. So kamen einige wenige leicht bekleidete Schüler in den Genuß keinen Praxisunterricht zu machen bzw. erst einmal sich Jacken zu leihen. Denn auch das gehört zu den Dingen, die wir mit dem Friesenring vermitteln wollen. Auf die Natur zu achten und an seine Gesundheit zu denken, wobei man sich aber nicht immer in Watte packen darf.
Anschließend ging es weiter nach Plan. So folgten Schwertkampf in der Sporthalle und „Vom Korn zum Brot“ sowie Knotenkunde im Schulgarten.
An dem heutigen Tag wurden wir hospitiert. Und zwar von einigen jüngeren Klassen der Bremerhavener Schule, die sich zeigen lassen wollten, was ihre größeren Mitschüler dort für schöne Dinge lernten. So ähnelte das Treiben im Schulgarten schon bald einem Mittelaltermarkt. Man sah Schüler mit selbstgebackenem Brot, welches sie freudestrahlend ihren Mitschülern zum Probieren anboten oder sogar für diese noch eins rösteten (Was insbesondere der Knotengruppe zu Gute kam, wurden wir dadurch doch mit leckerem Brot versorgt), während die Zuschauerströme an uns vorbei zogen oder die Lehrer interessiert über die Schulter schauten bis kurz nach 13.00 Uhr der Schlußgong ertönte und die Projektwoche „Mittelalter“ zu Ende ging.

Nach einer Verschnaufpause, sowie ersten interessanten und wichtigen Nachbesprechungen mit einem Teil der Lehrerschaft „bauten wir unsere Zelte ab“, verstauten unser Gepäck und begaben uns Richtung Heimat.
Wie wir es den kurzen Gesprächen mit der Lehrerschaft entnehmen können, waren diese allesamt zufrieden. Während wir draußen praktisch tätig waren boten sie innerhalb der Schule einige Kurse an oder gingen das teilweise von uns gestellte Lehrmaterial durch, um das Vermittelte ein wenig aufzuarbeiten und zu festigen. Gerade dabei hat man gemerkt, dass eine derart alternative Unterrichtsform durchaus eine Bereicherung für das Schulsystem hat und die Arbeit der Lehrer auf besondere Weise ergänzen und unterstützen kann. Besonderen anklang fand allerdings noch unsere kurze Vorbereitungszeit. Denn von der Idee und der ersten Ansprache waren mal knapp vier Wochen vergangen, bis die Projektwoche „Mittelalter“ umgesetzt wurde, und dass obwohl wir nun auch noch viele andere Dinge auf dem Schirm hatten.
Eine entsprechende Referenz der Schule ist unter der Rubrik Referenzen einzusehen.
Selbstredend hat uns auch diesmal ein Fotograf begleitet, so dass einige Momentaufnahmen der Mittelalterprojektwoche auf unserem Facebook-Album zu sehen sind.
Generell fand diese Aktion so großen Anklang, dass der Fotograf für den folgenden Elternabend eingeladen wurde, um diese Projektwoche mit seinen aufgenommenen Bildern zu präsentieren. Das freut uns besonders, denn es zeigt doch, dass der Friesenring mit seinen Aktionen und seinen Team, welches uns unterstützt einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt.

Zum Schluss bleibt uns noch ein großes Dankeschön an die Schule auszurichten; insbesondere an Elfriede Schneider-Rhode, welche die Projektwoche federführend geplant hat und unsere Unterstützung mit leckerem Kuchen gedankt hat.

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