Handwerker- und Bauernmarkt 2012
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- Erstellt am Mittwoch, 03. Oktober 2012 15:19
Komisches Gefühl am Mittwoch morgens gegen 06.00 Uhr den Wagen zu beladen und gen Küste aufzubrechen.
Denn der Tag der deutschen Einheit war gleichzeitig auch das Datum für den alljährlichen Bauern- und Handwerkermarkt in Fedderwardersiel, den romantischen Krabbenkutterhafen in Butjadingen.
Gut vorangekommen auf Grund der leeren Straßen schlugen wir gegen 08.00 Uhr im Hafen auf und begannen mit dem Aufbau unseres Standes, womit wir ein wenig seltsames Bild abgaben, da es eben kein reiner historischer Markt ist, sondern ein durch und durch gemischter Markt, bei dem Kunsthandwerker ihre Waren anboten, Flohmarktstände sich an andere Verkaufsstände reihten und die Bierbude neben der Bühne stand. Denn für musikalisches Programm war neben dem DJ auch gesorgt. Und zwar mit der einheimischen Gruppe „Die Scampis“ die Seemannslieder und anders maritimes Liedgut zum Besten gaben, begleitet von den Schenkelklopfern und Kalauern des Bandchefs, der dem frierenden Publikum eingeheizte. Kalt war es und ein wenig ungemütlich – zumindest für die Gäste aus dem Binnenland, die den Feiertag an der Küste verbringen wollten. Der Himmel war fast ständig grau in grau und ließ neben Windböen auch ordentlich Regentropfen auf die doch zahlreichen Gäste und Besucher hernieder. Mal gut, dass unser Messestand sicher und stabil war, so dass wir im Trockenen den Unbilden des herbstlichen Wetters trotzen konnten, um so dem Publikum einen kleinen Einblick in die historische Handwerkskunst des Mittelalters zu zeigen. Vertreten mit den mittelalterlichen Handwerken der Seilerei und der Töpferei füllten wir unseren Stand mit den gefertigten Produkten, knüpften Netze (was angesichts des Hafenhintergrundes für die Besucher sehr passend war und von den strengen Blicken der einheimischen Fischer geprüft und für gut befunden wurde (wenn gleich noch ein wenig langsam.....), zeigten wie man die Tonwaren auf der Töpferscheibe entstehen ließ, bzw. diese fertigen Waren anschließend bemalte. Sicherlich tat das nicht gerade optimale Wetter einiges dazu, dass der trockene Unterstand häufig gut besucht war, aber das Publikum langweilte sich nicht, sondern konnte die Zeit mit Stöbern verbringen oder den Ausführungen über Kleidung und Leben der Friesen im Mittelalter lauschen. Besonders einige kleine Gäste fanden großen Gefallen und verbrachten einen Großteil der Besuchszeit bei uns und fertigten sich keine Erinnerungen aus Ton, stellen irre viele Fragen und erfuhren eine Menge an sicherlich nicht allgemeinem sondern besonderen Wissen.
Schade, dass es mit dem großen Vortrag aus organisatorischen Gründen nicht geklappt hat, aber leider hatte das Orgateam rund um Frau Werner auf Grund des Wetters, den üblichen Aufgaben und dem allgemeinen Drumherum andere Sorgen, so dass dieser nicht angekündigt wurde und wir das vorbereitete Wissen in kleinen Runden weitergegeben haben.
Rückblickend kann man sagen, dass es eine ungewöhnliche Mischung war, aber das Konzept mit Verkaufständen, Handwerkspräsentationen, Versteigerung von Strandkörben und Livemusik durchaus das Publikum einen Tag lang in den Bann ziehen kann, und das auch bei dem miserablen Wetter.
So kam es, dass wir am Ende des Tages erschöpft aber zufrieden den Hafen in Fedderwardersiel verließen um bei Einbruch der Dämmerung gen Süden in unsere Heimat zu fahren.
Und eines muss man auch sagen: Butjadingen und die Nordseeküste sind eine Reise wert, egal wie das Wetter ist.... In diesem Sinne bis bald!