Schmied - Arbeitsweise
Beitragsseiten
So nahm man mit zunehmender Komplexität der Werkstücke schließlich 
das Feuer zu Hilfe, um hartes Metall weich zu machen. Man verließ 
die Kaltschmiede und ging zum Schmieden der Werkstoffe in den 
warmen Zustand über, in dem man sie erhitzte. Auf einmal konnte man 
neben den weichen Edelmetallen auch die harten, weniger reinen Metalle
verarbeiten, darüber hinaus auch noch verschiedene Metalle mit einander 
verschmieden um deren Eigenschaften zu kombinieren.

Die Metallerzeugnisse wurden durch diesen Fertigungsschritt
härter, schärfer und komplexer, was nicht nur die Herzen der
Schmiede höher schlagen ließ, sondern auch das Kriegs-
wesen um Einiges weiter voran brachte. Zum Zeitpunkt der 
vom Friesenring dargestellten Epoche des Mittelalters 
besaßen die Metallerzeugnisse, bedingt durch ihre 
guten Eigenschaften, sowie der aufwändigen Gewinnung, 
gegenüber den anderen Werkstoffen einen hohen materiellen 
und kulturellen Wert. Dadurch dienten sie oft als Kultobjekte sowie Statussymbole und 
waren ein begehrtes Handelsgut.
Obwohl Stahl als eines der großen Neuerungen des Schmiedehandwerks im Mittelalter
 neben Gold, Silber und Glas eines der teuersten Materialien war, konnte man es aus 
dem Alltag nicht mehr wegdenken. Damit ist gemeint, dass nur die Wenigsten in der 
Lage waren, Edelmetalle zu nutzen, doch selbst der „ärmste“ Bettler ein Messer sein 
Eigen nannte. Daher erlebte das Handwerk im Mittelalter einen dermaßen starken 
Aufschwung, dass neben dem Messerschmied und Rüstungsschmied noch zahlreiche 
andere Spezialisierungen der Schmiedekunst entstanden sind.
Aus dieser breiten Masse an Schmiedeausrichtungen stellt der Friesenring einen 
respektablen Querschnitt da. Die gefertigten Erzeugnisse, gehen von der Fibel, 
über Schnallen, Nägel, Oseberg-Lampen bis hin zum Sax oder Schwert und erfahren 
als Gebrauchsgegenstände der Handwerksdarsteller ihre Feuertaufe.
Auf Wunsch stellt der Friesenring gleich zwei Gewerke, 
 
so dass eine mittelalterliche Kaltschmiede
in Kombination mit einer „warmen“ Schmiede 
gezeigt wird, um dadurch die Entwicklung 
des Schmiedehandwerks unmittelbar vor 
Augen zu führen. Gleichzeitig kann auch 
eine Praxiserprobung und Erklärung der 
Schmiedearbeiten am lebenden Objekt 
vorgeführt werden, in dem ein friesischer 
Krieger gerüstet wird und im Zweikampf die 
Belastbarkeit der handgefertigten Erzeug-
nisse demonstriert. Je nach Intention kann 
der Schwerpunkt auf praktische Arbeit, sprich die Vorführung oder aber auch auf eine eher 
medial gestützte schulische Präsentation gelegt werden. Dabei vermittelt der Friesenring sowohl 
die Schmiedeformen mit ihren Werkzeugen und Technikschwerpunkten, als auch die Dualität 
aus Alltagsgegenstand und teurem Handelsgut. Wie auch immer die historische 
Handwerksdarstellung stattfindet: Anfassen und Nachfragen ist erlaubt. 
Und wer einmal selber den Hammer auf den Amboss gehauen oder versucht hat 
mit der Zange eine Fibel zu formen, sieht das Handwerk der Schmiede mit anderen Augen.

































 
						 
						 
  
						