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Upstalsboom 2011

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Das Wetter bescherte uns einen strahlenden Tag, als wir uns am späten Mittag von der östlichen Weserseite aus aufmachten um nach Aurich zu fahren. Eine kleine Stadt in Friesland, welche neben den vielen alten Bauwerken ein ganz besonderes Denkmal vorzeigen kann, das als Wahrzeichen eines ganzen (wenn auch kleinen) Volkes gilt: Der Upstalsboom – Thingplatz aller Friesen, wo die Vertreter der friesischen Seelande einmal im Jahr zusammentrafen, um Recht und Ordnung über die Landesgrenzen hinweg zu sprechen und Beschlüsse zu fassen, die für alle Friesen galten. Erstmalig wurde der bedeutende Platz in der „Chronik des Klosters Bloemhof“ im Jahre 1216 erwähnt. Demzufolge kann man annehmen, dass sich dort bis in das 13 Jahrhundert hinein die Vertreter der Sieben Seelande trafen. Die Selbstverwaltung stand den freien Friesen, dank des kaiserlichen Erlasses, zu. Und dass sie stolz darauf waren, belegt auch der Ausspruch „Eala Freya Fresena“, was sinngemäß „Sei willkommen, freier Friese!“ bedeutet und die friesische Freiheit, aber auch den Upstalsboom verdeutlichen soll.

Leider wurde diese friesische Freiheit oft bedrängt. So war das interfriesische Treffen
am Upstalsboom
nicht nur von symbolischer Bedeutung, sondern diente vor allem als
Austragungsort für politische Bündnisse und Beschlüsse, um innerfriesische Diskrepanzen
(wie den Streit zwischen dem Wangerland und dem Gau Östringen) zu schlichten,
aber auch eine gemeinsame Front gegen die neidischen Nachbarn zu bilden.
Die dort gefassten Beschlüsse wurden von allen Vertretern der Sieben Seelande anerkannt
und mit dem Upstalsboom-Siegel besiegelt. Nicht nur das Siegel stellte für die gottgläubigen
Friesen einen religiösen Bezug zum Christentum da (zeigte es doch u.a. die Jungfrau Maria),
sondern auch die Terminierung des Treffens am Upstalsboom selbst.
So trafen sich die Vertreter der Sieben Seelande an dem Dienstag nach Pfingsten am
Upstalsboom. Leider zerbrach der Interfriesische Bund durch Meinungsverschiedenheiten
und dem in der Mitte des 14. Jahrhunderts ständig wachsenden Druck von Außen,
wodurch das Treffen am Upstalsboom immer mehr in Vergessenheit geriet.
Jedoch vergaß man nicht das, wofür er sinnbildlich steht. So gewann der Upstalsboom
als Inbegriff für Selbstbestimmung und Freiheit in den Zeiten der Not wieder an Bedeutung.
U.a. zur Zeit des Absolutismus, als Kaiser Leopold I. 1678 das Upstalsboom-Wappen
als Hoheitszeichen verlieh und genau so auch, als 1833 die Ostfriesische Landschaft
dort die Steinpyramide zum Gedenken der gefallenen Friesen bei Liegnitz und
Waterloo errichtete.
Upstalsboom Arni Ulrich

Dank der Arbeit heimatliebender Friesen,
wurde die Tradition des Upstalsboom-
Treffens bis in die heutige Zeit bewahrt
und stellt mittlerweile eine beliebte
Möglichkeit da, sich auch mit weit
entfernten Friesen über die
gemeinsamen Ansichten und
Vergangenheiten auszutauschen.
Aus diesem Grunde lud das
Friesische Forum auch 2011
zum Interfriesischen Treffen am
Upstalsbbom ein: Einer Einladung,
welcher der Friesenring gerne
nachgekommen ist.
Und so begannen wir unseren Weg von
Wurthfriesland in das Zentrum der alten
Friesischen Freiheit – nach Aurich
zum Upstalsboom.
Als wir gegen 16.45 Uhr dort eintrafen empfing uns die ruhige entspannte Atmosphäre der kleinen Parkanlage, wo die Steinpyramide in mitten eines Naturschutzgebietes steht. Auf dem kleinen Versammlungsplatz war bereits eine Bühne und ein kleiner Verkaufstand am Wegesrand aufgebaut. Freundlich wurden wir von Torsten Bruns als Vertreter des Friesischen Forums in Empfang genommen und eingewiesen.
Während des Abladens erschien der Initiator der Veranstaltung – Arno Ulrichs – der gerade die Bänke besorgt hatte, um diese für das Publikum aufzubauen.
Wir waren just mit dem Aufbau und dem Einrichten des Friesenring-Standes fertig, als die ersten Besucher eintrafen. Pünktlich gegen 18.00 Uhr trafen auch die restlichen Besucher und Gäste ein, so dass der Platz gefüllt war:
Das Interfriesische Treffen am Upstalsboom konnte beginnen.


Eröffnet wurde es mit einer Begrüßungsrede von Arno Ulrichs,
der alle Anwesenden willkommen hieß und kurz den
geschichtlichen Hintergrund der Veranstaltung in Anlehnung
an die alten Thingtreffen der Ahnen beschrieb und einen
Ausblick auf das kurze Programm gab, bevor er die Bühne der
Kindertagesstätte Upstalsboom von Aurich überließ. Und Diese sangen einige
friesische bzw. plattdeutsche Volkslieder, um das Publikum einzustimmen.

Upstalsboom Versammlung

Weiter ging es mit einer kurzen Rede des
Auricher Bügermeisters Heinz-Werner
Windhorst
, der als stellvertretender Gastgeber
die weit angereisten Besucher willkommen hieß
und eine kleine Anekdote über die Bedeutung
der Friesischen Geschichte zum Besten gab.
Wie es uns schien, wollten sich gerne noch
einige Anwesende mit dem Bürgermeister direkt
unterhalten, jedoch ließ der straffe Zeitplan
keinerlei Spielraum, denn es war Zeit für die mit
Spannung erwartete Hauptrednerin
Jannewietske de Vries, ihres Zeichens Stellvertreterin des Kommissars der Königin in der niederländischen Provinz Friesland – das entspricht dem Rang eines Vizeministerpräsidenten eines deutschen Bundeslandes – und verantwortlich für die Aufgaben Finanzen, Tourismus, Denkmalpflege, Kultur, Sprache und Unterricht. Diese Kombination stellt für uns eine sehr ungewöhnliche Mischung da. Uns selbst war de Vries noch unbekannt und wir waren schlichtweg überrascht, als wir sie auf der Bühne sahen, da wir uns angesichts des Amtes ein anderes Bild von der guten Dame gemacht haben. Als Jannewietske de Vries das Podium erstieg und mit ihrer Rede begann, entpuppte sie sich als junge freundliche Dame, welche trotz ihrer politischen Stellung nicht die Bodenständigkeit verloren hat. Und dies drückte sie mit jedem Wort ihrer langen – dreisprachigen – Rede aus. Und Dreisprachigkeit war auch das Symbol für den Inhalt dieser Rede.
Mit geschickten und eindringlichen Worten stellte sie die Bedeutung des friesischen Gedankens heraus und versuchte damit den Grundstein für eine grenzübergreifende Arbeit zu legen.
Obwohl die Niederlande und Deutschland zwei unterschiedliche Länder sind, haben sie doch viele gemeinsame Teile, die sie verbinden. So auch die Friesische Freiheit, welche als Institution nicht nur einen ideellen Wert haben soll, sondern auch über die Landesgrenze hinaus zwei Nationen verbinden kann.
Mit diesem Bild in den Köpfen der Zuhörer übergab sie das Mikrofon an Arno Ulrichs, der mit einem Abschlußwort das Interfriesische Treffen am Upstalsboom für dieses Jahr beendete.

Während sich der Großteil der Besucher gegen 18.45 Uhr auf den sonnigen Heimweg machte, oder nach traditioneller Art in der nahen Gaststätte zum gemeinsamen Essen einkehrte, um so auf entspannte Art interfriesische Kontakte zu fördern, begannen wir langsam unsere Sachen zu packen. Wie bodenständig de Vries wirklich war, konnten wir dann aus nächster Nähe sehen, da sie sich interessiert die Werkstücke unseres Snitkers ansah und einige davon als Andenken erstand.

Friesenring und de VriesSo ergab sich noch die Gelegenheit
ein paar Worte mit der guten Dame
zu wechseln, was sich als sehr
fruchtbares und nettes Gespräch
entwickelte. Dies war bei weitem
allerdings nicht das einzige nette
Gespräch. So haben wir vor allem
zum Schluß der Veranstaltung
mit einigen „Nachbarn“ aus den
Niederlanden einen schönen
Erfahrungsaustausch betrieben, einige Tipps hinsichtlich historischer Ortschaften und eine Einladung in die Niederlande bekommen. Nachdem die letzten Besucher gen Heimat oder Gaststätte aufgebrochen sind, haben wir unseren Zeltstand abgebaut
und verladen, und anschließend soweit es ging beim Abbau mitgeholfen, so dass alle Beteiligten zum Abschluß noch kurz in der Gaststätte einkehren konnten.
'Dann war es auch schon soweit bei Einbruch der Dämmerung gen Heimat zu fahren.

Zurück bleiben schöne Erinnerungen an das Interfriesische Treffen am
Upstalsboom
und dem Gedenken an den höchsten interfriesischen Feiertag.
Wir bedanken uns für die freundliche Aufnahme seitens Arno Ulrichs und
Torsten Bruns und freuen uns, dass wir unseren Teil zu diesem Gedenktag
beitragen konnten. Weitere Bilder dazu kann man auf unserer Facebook-Seite einsehen.

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