Leben am Meer
Der Heimatverein Esens e.V. hat vor einigen Jahren und zwar 1989 das Museum „Leben am
Meer“, durch das dementsprechende Einrichten der Peldemühle im waren Sinne des Wortes
ins Leben und zwar am Meer gerufen.
Hierbei wird alles genutzt was zur Verfügung steht, so dass sich das Museum auf sämtliche
Etagen der Mühle, sowie das angrenzende Müllerhaus, als auch einen weiteren Anbau
erstreckt. Das Museum beschäftigt sich aktiv mit der Geschichte des Harlingerlandes,
sowie der Stadt Esens.
Mit Harlingerland ist heutzutage in der Regel der gesamte Landkreis Wittmund gemeint,
doch das war nicht immer so. In der früheren Zeit war das Harlingerland der nördliche
Landstrich des heutigen Landkreises Ostfrieslands, der die Zusammensetzung dieses
alten friesischen Landes bildete, überwiegend um die Gebiete Esens und Wittmund herum.
Damals gehörte das Gebiet der Friedeburg noch zu Östringen.
Vermutlich war das Harlingerland im 11. Jahrhundert aus einem Zusammenschluss
von Teilen der alten Gaue (germanische Bezeichnung einer durch natürliche Grenzen
geschlossenen politischen Siedlungsgemeinschaft) Nordwidu und Wanga entstanden,
welches in der darauf folgenden Zeit der friesischen Landesgemeinden, in denen es noch
als Herloga bekannt war, eine besondere Stellung in der Geschichte Ostrieslands einnahm,
so dass es an innerfriesischen Streitigkeiten beteiligt war und seit 1237 auch politisch
in Aktion trat. Etwas über 200 Jahre später vereinte der Häuptling Sibert Attena die
Herrschaften Esens, Wittmund und Stedesdort, wodurch endgültig das geeinte
Harlingerland geschaffen war, welches auch noch nach der Zeit der friesischen Freiheit,
sowie der Zeit der Friesenhäuptlinge, lange seine Eigenständigkeit bewahrte.
Somit kann einem das Museum „Leben am Meer“ einiges an Interessantem zur
Entwicklung der Küstenlandschaft und der damit einhergehenden Besiedlung,
als eben auch der Entstehung Esens bieten.
Zu den tollen fest ausgestellten Funden aus dem Watt gibt es sich abwechselnde
Ausstellungen, die sich mit Themen wie „Klöster in der Samtgemeinde“, „Unterwäsche“,
„Schmiedeeisen“ und „Tischlerwerkzeuge“, als auch weitaus älteren Themen,
wie „Spuren des Lebendigen – Fossilien“ oder „Mooreichen und Dendrochronologie“
beschäftigen. Darüber hinaus wird gerade den jungen Interessierten vieles an spannenden
Möglichkeiten geboten, so dass es Kurse wie „Archäologenausbildung für Kinder“, bei der
diese wichtige Grundkenntnisse zu diesem Thema erlernen und kleine Fundstücke
wie richtige Archäologen ausgraben, zusammentragen und anhand dieser Zusammenhänge
kennenlernen können, oder bei den Thema „Zeig mir die Zeit“ eine Sonnenuhr basteln
können und dabei viele Informationen zu der Zeit und Ihrer Berechnung erhalten.
Auch Ausarbeitungen gibt es hier, so dass bspw. ergänzend zu der Sonderausstellung
„Pingos in Ostfriesland“, was vor allem aus besiedlungstechnischen Gesichtspunkten
sehr interessante in der Eiszeit entstandene Hohlformen in der Landschaft sind,
ein tolles Heft entstanden ist, welches sich mit diesen Phänomenen befasst…
sehr interessant.
So kam es, dass wir auch bei unser Ausarbeitung „Töpferei in Friesland“ aus der Rubrik
„Geschichte zum Erleben“ in der wir uns überwiegend mit der Keramik und Töpferei
im mittelalterlichen Friesland beschäftigt haben eine sehr große Unterstützung im Museum
„Leben am Meer“ gefunden haben, welches sich schon im Vorfeld durch die Übersendung
vieler hilfreicher Informationen als tolle Hilfe bewährt hat und diesen Eindruck in einem
anschließenden sehr langem und intensivem Besuch des Museums, sowie weiterem zur
Verfügung gestellten Bildmaterial, Fakten also auch sogar originalen Funden als eine große
Stütze gezeigt hat.
Bei dieser Zusammenarbeit war schnell klar, dass es hier überschneidende Arbeitsweisen
gab, die unseren vollen Zuspruch gefunden haben und wärmstens zu empfehlen sind.
Die zur Verfügung gestellten Fundstücke haben seit dem einen festen Einzug in unser
Schulprogramm genommen und dienen somit einer tollen Vermittlung dieses Wissens
an unsere junge Generation, welche es dankbar aufnimmt, wovon Sie sich gerne bei
unseren Berichten zu unsren Vorträgen und Projektwochen überzeugen können.
Genauso können Sie die Ausarbeitung zu der Töpferei hier einsehen.
Mit großer Sicherheit wird es in der Zukunft noch viele gemeinsame Arbeiten geben,
die unser aller Vergangenheit erlebbar machen werden.
Somit hoffen wir, Sie hiermit auch ein wenig gespannt auf das Museum „Leben am Meer“
gemacht zu haben, denn dort werden Sie mit Ihrer Familie sicherlich einen schönen Tag
verleben und ergänzend zu unserem Angebot noch viele weitere tolle Informationen und
Eindrücke gewinnen können.
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Nähre Informationen zum Museum selbst unter:
Museum "Leben am Meer"
Bensersieler Straße 1, 26427 Esens
Telefon (0 49 71) 52 32
www.leben-am-meer.de
Öffnungszeiten
Immer mittwochs!
Saisonweise von 10-17 Uhr geöffnet.
Und um 15 Uhr Führung durch die Ausstellung
In den Weihnachtsferien
ab dem 26. Dezember durchgehend bis zum 4. Januar von 10-17 Uhr geöffnet.
Am 28. Dezember und 4. Januar um 15 Uhr eine Führung durch die Ausstellung.
In der Karnevalszeit
vom 17. Februar bis 20. Februar von 10-17 Uhr geöffnet.
Spezielle Öffnungszeiten auf Anfrage!